Einen Kontrapunkt bildet der bedeutende Madrider Fotograf Germán Gómez (*1972), der für seine einzigartige Fotocollagetechnik bereits mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet worden ist. Als Sujet seiner Arbeiten dient stets die männliche Gestalt, die auf virtuose Weise aus fotografischen Elementen zu dreidimensionalen, lebensgroßen Collagen genäht und genietet wird. Die Grundlage dieser Arbeiten -jede ein Unikat- sind Körperfragmente diverser Bekannter und Freundedes Künstlers, die in mehreren Schichten übereinandergelegt werden. Motivisch reicht dabei die Bandbreite von in dramaturgisch- voyeuristischer Ästhetik posierenden Akten bis hin zu eindringlichen Porträts. Ob hierbei die Gesichter mehrerer junger, charismatischer Männer oder die von Vätern und Söhnen zu hybriden Masken verschmelzen, stets kreiert der Künstler anonyme, aber gleichzeitig vertraut wirkende Konterfeis. Das Gesicht als Spiegel der Seele ist dabei das Schlüsselprinzip, so verrät die Tiefe des Blickes dem Betrachter allerlei Persönliches über die abgebildeten Menschen, womit sie -obwohl sie unbekannt sind und bleiben- den Zuschauer auf ... magische Art in ihren Bann ziehen.