Descripción de la Exposición Das bekannteste Porträt von Che Guevara blickte uns von zahlreichen Graffiti sowie von Plakaten in den Wohnungen der 1968er-Generation an und ziert bis heute weltweit unendlich viele T-Shirts von Jugendlichen - jedoch ohne, dass die meisten wissen, wer es ursprünglich fotografiert hat und in welchen historischen Zusammenhang es zu sehen ist. Christian Skrein, geboren 1945 in Wien, hat in den letzten 15 Jahren eine einzigartige Sammlung von über 4.500 Fotografien über die Revolution in Kuba zusammengetragen. Aus diesem umfassenden Konvolut präsentiert das MdM RUPERTINUM eine Schau, die sich aus rund 150 bedeutenden Arbeiten zusammensetzt, darunter die berühmten Porträts von El Comandante Che Guevara von Alberto Korda und René Burri. Zu sehen sind aber auch weniger spektakuläre Motive, die Hintergrund und soziales Leben im Kuba der 1950er bis 1970er Jahre beleuchten. Nach einer Präsentation wesentlicher Teile der Skrein Photo Collection im Getty Museum (Los Angeles, USA, 2011), wird die Ausstellung erstmals in Österreich in diesem Umfang gezeigt. Die ausgewählten Arbeiten eröffnen Einblicke in die entscheidenden Jahre seit dem Beginn der Revolution (1956) und fokussieren die mediale Präsenz des Revolutionsführers Che Guevara und seiner Compañeros. Kein politisches Ereignis war zu dieser Zeit fotografisch derart präsent wie die tausendfach reproduzierten Bilder der Revolutionshelden. In- und ausländische Fotografen waren als Berichterstatter, Sympathisanten, Journalisten und Abenteurer in die politischen Ereignisse involviert und dienten oft auch als Verbreiter revolutionärer Ideologien. Große Fotografenpersönlichkeiten aus Europa reisten in das unruhige Land mit den brodelnden Gesellschaftsveränderungen und machten aus den charismatischen Revolutionsführern Ikonen und Inbilder einer unzufriedenen Jugend am Vorabend der 1968er-Bewegungen in aller Welt. Der seit 1952 durch einen Militärputsch an die Macht gekommene Staatspräsident Fulgencio Batista führte ein korruptes und diktatorisches Regime in Kuba. Hier setzte die revolutionäre Bewegung ein, die bis heute andauert. 1953 organisierte Fidel Castro mit seinen Getreuen mit dem Angriff auf die Moncada-Kaserne einen Putsch, der vom Batista-Regime brutal niedergeschlagen wurde. Unauslöschlich prägte sich das Zeichen der Revolution für die Gesinnungsgenossen ein: M-26-7 ist das Datum dieser Erhebung und es ist gleichzeitig der Beginn der Kubanischen Revolution. Der 26. Juli 1953 bedeutete die Festnahme der Protagonisten der Revolution, Gefängnisstrafen für Fidel und Raul Castro, die Hinrichtung von etlichen Kombattanten. Batista entließ 1955 Castro aus dem Gefängnis, dieser ging ins Exil nach Mexico, wo sich Che Guevara, ein aus Argentinien stammender Arzt, seiner Bewegung anschloss. 1956 kehrten sie mit 82 Kämpfern aus Mexico zurück nach Kuba und landeten südlich von Havanna in der Provinz Granma, deren Name mit der Bergwelt der Sierra Maestra ebenfalls zu einem Synonym für die Revolution werden sollte. An diesem Zeitpunkt setzt die Sammlung Skrein ein: mit der Vorbereitung des Guerillakriegs, mit neuen Kämpfern die hinzukamen, wie etwa Camilo Cienfuegos, der mit Che Guevara und Fidel Castro das führende Triumvirat der Revolution bildete. Mit Celia Sánchez schloss sich eine der ersten Frauen der Revolutionsbewegung an. Eine breite Gefolgschaft in der Bevölkerung und große Unterstützung kennzeichneten die Aktivitäten der Revolutionäre, bis 1959 mit der Einnahme von Havanna der endgültige Sieg erreicht war. Es folgte eine Phase der Konsolidierung, in der Castro, Guevara und andere Revolutionäre politische Ämter und Ministerpositionen übernahmen. Die Invasion in der Schweinebucht von 1961 war für die USA ein Desaster, es folgte das totale Embargo der USA, das zur Isolierung der Karibikinsel und ihrer Führung beitrug. Berufsfotografen entdeckten die 'Gesichter der Revolution' und ihre Protagonisten im Wesentlichen erst ab 1959. Ab diesem Moment entstanden die zahlreichen Porträts von Che Guevara, von Fidel und Raúl Castro und ihren Kombattanten sowie Aufnahmen des historischen Einzugs in Havanna am 8.1.1959 mit der berühmten Rede von Fidel Castro. Die Fotografen entwickelten eine Bildsprache, die zwischen Dokumentation und Huldigung zu einem epischen Stil wurde, der die politische Tragweite der Revolution unterstützte. Unter dem Titel 'La Caballeria' (1960) wurde ein Foto von Raúl Corrales weltberühmt - obwohl der Anlass - das Eindringen auf das Gelände der amerikanischen Fruit Company - nicht in erster Linie heroisch war. Das Bild schuf die Identität von Ereignis und Ideologie und wurde damit zu einem politischen Statement. Der Stil der Fotografen von Alberto Korda bis Liborio Noval und Osvaldo Salas, von Raúl Corrales bis Tirso Mártinez und Mario Garcia Joya ('Mayito') war geprägt von einer medial verwertbaren Bilddramaturgie: gut gesetzte Kontraste, wenig Binnenzeichnung, silhouettenhafte Figuren vor zurückweichendem Hintergrund - im Grunde die Kriterien einer guten Reportagefotografie, wie sie seit den 1940er Jahren üblich war. Was bei den sympathisierenden und involvierten Fotografen dazukam, war ein Gespür für Pathos und Inszenierung und ein Augenmerk für kleine Szenen am Rande der großen Ereignisse.
Exposición. 19 nov de 2024 - 02 mar de 2025 / Museo Nacional del Prado / Madrid, España
Formación. 23 nov de 2024 - 29 nov de 2024 / Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía (MNCARS) / Madrid, España